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Wissenswertes zur Narkose, Vollnarkose, Narkosemittel usw.

1.

Narkose

Während einer Operation ist in der Regel eine Allgemeinanästhesie („Vollnarkose“) notwendig, um sowohl für den Patienten als auch für den operierenden Arzt optimale Voraussetzungen für die Operation zu schaffen. Die Vollnarkose schaltet das Bewusstsein und das Schmerzempfinden im ganzen Körper aus, der Patient befindet sich in einem schlafähnlichen Zustand. Bei Lokal- und Regionalanästhesieverfahren (Teilnarkose) umfasst die Schmerzausschaltung nur einzelne Regionen des Körpers. Für jeden Patienten wird individuell das am besten geeignete Anästhesieverfahren angewendet. Der Anästhesist (“Narkosearzt“) ist während der Narkose ständig  an der Seite des Patienten, überwacht dessen Vitalparameter und sorgt für den Erhalt einer natürlichen Balance aller Körperfunktionen.

2.

Gespräch mit dem Anästhesisten vor der OP

Sobald feststeht, dass sich ein Patient einer Operation unterziehen muss, stellt er sich in der Anästhesie-Ambulanz vor. Der Anästhesist verschafft sich einen genauen Überblick über die geplante Operation, die spezifischen Krankheitsprobleme des Patienten, um dann gemeinsam mit dem Patienten das am besten geeignete Anästhesieverfahren auszuwählen und zu besprechen.
Manchmal sind weitere Voruntersuchungen notwendig, die der Anästhesist dann in die Wege leitet. Patienten haben vor einer Narkose verständlicherweise viele Fragen. Diese können in der Anästhesie-Ambulanz gemeinsam besprochen werden.
Patienten benötigen für das Aufklärungsgespräch und die vorbereitende Untersuchung zur OP keinen Termin, wir versuchen die Wartezeit so kurz wie möglich zu halten.

 

Sprechstunden der Anästhesieambulanz

Mo.-Do.: 10-17 Uhr
Fr.: 09.30-14:00 Uhr
(ohne vorherige Terminvereinbarung)

3.

Narkose bei Babys und Kindern Cnopfsche Kinderklinik

Narkose bei Kindern

Kinder und Eltern sollen eine Operation und Narkose als möglichst wenig belastend erleben. Nach einer Voruntersuchung in der Anästhesieambulanz wird gemeinsam mit dem Kind und den Eltern das am besten geeignete Narkoseverfahren besprochen. Möglichst kurze Nüchternzeiten, d.h. Zeiten, in denen das Kind vor der OP nichts essen darf, angstmindernde Medikamente, eine kindgerechte Einrichtung und im Umgang mit Kindern erfahrenes Personal schaffen eine ruhige, stressfreie Umgebung. Eltern dürfen bei uns bis zur Narkoseeinleitung bei den Kindern im Einschlafraum bleiben. Die Narkose wird nach höchsten Sicherheitsstandards durchgeführt. In der Kinderanästhesie kümmern sich besonders erfahrene Anästhesisten um Ihr Kind. Es kommen selbstverständlich modernste, gut steuerbare Narkosemittel zur Anwendung. Wann immer möglich und sinnvoll, setzen wir Regionalanästhesieverfahren ein, um Schmerzen nach der Operation zu minimieren.

Kinderaufwachraum – kindgerechte Betreuung nach der OP

Sobald die Operation abgeschlossen ist, werden die Kinder in den eigens für sie gestalteten Aufwachraum gebracht. Die Eltern können von Anfang an wieder an der Seite der Kinder sein. Im Kinderaufwachraum arbeiten erfahrene Kinderkrankenschwestern, die gemeinsam mit den Anästhesisten dafür sorgen, dass die Kinder sanft aufwachen, mögliche Schmerzen umgehend beseitigt werden und auf diese Weise rasch eine Verlegung auf die Station oder bei ambulanten Eingriffen nach Hause erfolgen kann. Bei ambulanten Eingriffen geben wir Ihnen in einem Abschlussgespräch klaren Anleitungen für die Versorgung zuhause (u. a. Schmerzmittelgabe, Verbandswechsel, Notrufnummern).

Erfahren Sie mehr über die Narkose bei Kindern im Interview mit Dr. Karin Becke-Jakob, Chefärztin der Abteilung Anästhesie und Intensivmedizin:

Ist eine Narkose für Kinder gefährlich? (www.baby-und-familie.de)

4.

Narkose bei Erwachsenen Klinik Hallerwiese

Voruntersuchungen

Vor der Operation untersucht der Narkosearzt den Patienten, stellt bestehende Krankheiten und Risiken fest. Anschließend bespricht er mit dem Patienten individuell das am besten geeignete Anästhesieverfahren. Weitere Voruntersuchungen sind bei gesunden Menschen selten notwendig. Bei älteren Menschen, Patienten mit Herz- oder Lungenkrankungen, Leber- oder Nierenkranken und Diabetikern ist es jedoch sehr wichtig, aktuelle Untersuchungsbefunde zu erheben. So können bereits bei Einleitung der Anästhesie prophylaktisch zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen ergriffen werden, damit Komplikationen von Anfang an verhindert werden.

 

Betreuung durch den Anästhesisten

Das Anästhesieteam kümmert sich um das Wohlbefinden jedes Patienten vor, während und nach der OP. Er ist ein ständiger ärztlicher Begleiter im gesamten Operationstrakt (Einschlafraum, OP-Saal, Aufwachraum) und koordiniert die Abläufe, so dass Sie möglichst ohne Wartezeiten operiert werden. Während der Narkose beobachtet der Anästhesist kontinuierlich den Patienten. Er überwacht u. a. die Herz-, Kreislauf- und Atmungsfunktion und überprüft den Flüssigkeits- und Elektrolythaushalt. Des Weiteren ist er für die Blutersatztherapie bzw. Bluttransfusionen verantwortlich, wenn es während der Operation zu einem Blutverlust kommt.

Weitere Informationen unter OP und Patientensicherheit.

 

Betreuung nach der OP

Nach der Operation werden die Patienten im Aufwachraum solange überwacht, bis alle lebenswichtigen Funktionen stabilisiert sind, keine Beeinträchtigung mehr durch Operation oder Narkose besteht, mögliche Schmerzen behandelt sind und eine gefahrlose Verlegung auf die Station bzw. nach Hause erfolgen kann.

5.

Verträglichkeit von Narkosemitteln

Wir verwenden ausschließlich moderne Narkosemittel, die gut verträglich und gut steuerbar sind. Damit sorgen wir dafür, dass Übelkeit und/oder Erbrechen nur noch sehr selten nach Narkosen auftreten und dass Patienten nach einer Narkose schnell wieder „fit“ sind. Allergien oder schwere Nebenwirkungen durch Narkosemittel gibt es nur extrem selten, für den Fall der Fälle ist die Abteilung Anästhesie und Intensivmedizin aber gerüstet und geschult.

6.

Häufige Fragen zur Narkose

Wie lange darf ich vor einer Narkose essen und trinken?

Alle Patienten sollen bis zu 2 Stunden vor Narkoseeinleitung klare Flüssigkeiten in unbeschränkter Menge trinken (z. B. gesüßter Tee, Apfelsaftschorle, Wasser). Neugeborene und Säuglinge im ersten Lebensjahr dürfen bis 4 Stunden vor Narkoseeinleitung noch Milch und Milchnahrung erhalten, (Klein-) Kinder, Jugendliche und Erwachsene dürfen bis 6 Stunden vorher noch eine leichte Mahlzeit einnehmen.

Ist Narkose gefährlich?

Naturgemäß ist kein Verfahren ohne Nebenwirkungen, dennoch sind Narkosen heutzutage nicht nur sehr gut verträglich, sondern auch sehr sicher. Das Risiko, während einer Narkose eine schwere Komplikation zu erleiden, liegt nur etwa bei 7 pro 1 Million Anästhesien und das, obwohl wir fast täglich auch bei extremen Patientengruppen - Frühgeborene mit nur 500g Körpergewicht oder über 100-Jährige - Narkosen durchführen.

Schadet Narkose meinem Kind?

Die Frage, ob eine Narkose die Entwicklung eines kleinen Kindes beeinflusst, ist berechtigt und besorgt die Eltern. Operationen, Krankenhausaufenthalte, und damit verbundene Anästhesien stellen für ein Kind und seine Familie eine besondere Situation dar. Es ist die Gesamtsituation, die Ihr Kind im weitesten Sinne beeinflusst, nicht aber die Narkose allein. Entscheidend ist die sichere Durchführung der Narkose durch ein routiniertes und kompetentes Team, damit diese zu keiner zusätzlichen Belastung wird.

Darf ich nach einer Narkose am Straßenverkehr teilnehmen?

Nach einer Narkose sollten Sie aus Sicherheitsgründen 24 h nicht aktiv am Straßenverkehr teilnehmen.

Wie verhalte ich mich nach einer ambulanten Narkose?

Wir geben Ihnen nach einer ambulanten Behandlung klare schriftliche Anweisungen mit, u. a. für Schmerzmittel, Wundversorgung, Kontrolltermine etc. Sollte zuhause dennoch ein Problem auftauchen, so sind wir 24h für Sie erreichbar: 0911-3340-01.