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Durchfall, Blähungen, Verstopfung

Erkrankungen wie Magen-, Darmentzündung, Lebensmittelunverträglichkeit oder Reizdarm

1.

Übliche Symptome

Bauchschmerzen, Verstopfung, Durchfall, Blähungen oder Aufstoßen. Verdauungsprobleme sind sehr häufige Beschwerden, die jeder kennt. Meistens geht der Spuk schnell vorbei.

Wenn sich die Beschwerden aber häufen oder anhalten, ist eine weitere Abklärung erforderlich. Denn neben zwar harmlosen, aber durchaus lästigen Erkrankungen gibt es auch solche, die dringend rechtzeitig erkannt und behandelt werden müssen.

Zur weiteren Abklärung ist vor allem dann zu raten, wenn sogenannte „Alarmsymptome“ wie Blut im Stuhl, krampfartige Schmerzen oder ein ungewollter Gewichtsverlust auftreten.

Weitere unspezifische Symptome können sein: Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Druckgefühl im Bauch.

2.

Lebensmittelunverträglichkeit

Ein häufiger Verdacht. Echte Allergien gegen bestimmte Grundnahrungsmittel wie Milch oder Nüsse können die Verdauung und Darmtätigkeit stark beeinträchtigen, allerdings sind diese eher selten.

Häufiger, aber nicht weniger belastend, sind sogenannte Intoleranzen: Glutenunverträglichkeit bei Zöliakie (Getreide), Laktoseintoleranz (Milchzucker) oder Fructoseintoleranz (Fruchtzucker).

Durch bestimmte Atemtests, Blut- oder direkte Probeentnahmen aus dem Magen-Darm-Trakt kann die Diagnose einer Unverträglichkeit (Intoleranz) gestellt und eine spezifische Behandlung begonnen werden. Diese wird unter Mitbetreuung durch unsere Ernährungsberater vorgenommen.

3.

Darmentzündung

Hier sind einmal chronisch entzündliche Darmerkrankungen wie Colitis ulcerosa und Morbus Crohn zu nennen. Dabei handelt es sich vornehmlich um eine Dickdarmentzündung, die im Falle der Crohn Erkrankung aber auch Dünndarm, Magen und Speiseröhre betreffen kann. Selbst andere Organe wie Haut, Gelenke und Gallenwege können sich mit entzünden.

Die Ursachen und genauen Mechanismen einer Darmentzündung sind Gegenstand der Forschung und haben mit einer fehlerhaften Aktivierung des Immunsystems (Autoimmunerkrankung) zu tun.

Die Entzündung kann lange Zeit sehr schwach sein, aber auch in Form von akuten Schüben aufflammen. Hier treten dann blutiger Durchfall und starke Bauchschmerzen auf.

In einem Großteil der Erkrankungen kann die Behandlung konservativ, d.h. durch Gabe von Medikamenten erfolgen. Mittlerweile gibt es moderne Antikörper, die das körpereigene Immunsystem hemmen und somit die Entzündungsreaktion im Darm unterdrücken. Eine vollständige Heilung ist leider noch nicht möglich.

Bei Komplikationen wie Engstellungen, Fisteln oder Ansammlung von Eiter, sowie Entartung, muss gegebenenfalls operiert werden.

Die Diagnose über schonende Darmspiegelung unter Sedierung („Schlafspritze“), Kernspintomographie und Kapselendoskopie sowie die Einleitung der Therapie können wir in der internistischen Hauptabteilung der Klinik Hallerwiese in Nürnberg durchführen.

Weiterhin soll bei einer Darmentzündung eine Überwachung des Dickdarmes auch in der Entzündungsfreiheit erfolgen, um bösartige Folgeveränderungen rechtzeitig zu erkennen.

4.

Reizdarm, chronische funktionelle Erkrankungen

Glücklicherweise sind selbst bei chronischen Verdauungsproblemen die Ursachen häufig doch eher harmlos.

Hierbei sind Transportstörungen im Darmtrakt wie die schwere Verstopfung oder das Reizdarmsyndrom zu nennen. Patienten leiden oft jahrelang unter Durchfall, Verstopfung, Schmerzen und Blähungen.

Aber gerade, weil diese Erkrankungen sogenannte „Ausschlussdiagnosen“ sind, d.h. andere schwerwiegende Erkrankungen auf jeden Fall ausgeschlossen werden müssen, ist zunächst eine Abklärung beim Arzt erforderlich. Und selbst wenn die Beschwerden bei Reizdarm harmlos sind, so beeinträchtigen Sie doch die Lebensqualität stark und bedürften eines Behandlungsversuches.

5.

Darmkrebs

Auch Darmkrebs kann sich durch Verdauungsprobleme ankündigen. Ein wechselhafter Stuhlgang, mal Durchfall, dann wieder Verstopfung oder eine Verformung des Stuhlgangs (sogenannter „Bleistiftstuhl“) sind Zeichen einer Einengung des Darmrohres.

Oft sind auch chronische Blähungen oder Gewichtsverlust damit verbunden. Wenn sich Blut im Stuhl bemerkbar macht oder man an ungeklärter Müdigkeit leidet, ist eine weitere Abklärung dringend erforderlich.

Dies gelingt schonend durch eine Darmspiegelung unter Sedierung („Schlafspritze“) und / oder eine Computertomographie.

Bestätigt sich die Darmkrebs-Diagnose, kann im Frühstadium eine endoskopische Abtragung erfolgen und es bestehen gute Aussichten auf Heilung des Tumors.

Auch bei fortgeschritteneren Stadien ist oft noch eine Heilung möglich durch eine Kombination aus Operation, ggf. mit nachfolgender oder vorbereitender Strahlen- bzw. Chemotherapie.

Aber selbst wenn eine Heilung nicht mehr möglich ist, kann die Endoskopie helfen. Der Einbau von sog. Stents (z.B. Metallgitterrohren) kann die Darmpassage wieder herstellen oder die Gallenwege offen halten.

6.

Leber, Galle und Bauchspeicheldrüse

Die Verdauung ist auch beeinträchtigt, wenn diejenigen Organe erkranken, die für die Produktion von Verdauungssäften verantwortlich sind: Leber, Gallenwege oder Bauchspeicheldrüse.

Ursächlich sind hier Entzündungen, Tumore oder die Verlegung der Ausführungsgänge, zum Beispiel durch Gallensteine.

Die Beschwerden können zunächst milde und unspezifisch wie allgemeine Abgeschlagenheit, Müdigkeit und Unwohlsein sein. Neben Übelkeit, Appetitverlust und Blähungen kommen hier auch Juckreiz, Gelbfärbung der Augen und Haut sowie Schmerzen und unnatürliche Ansammlungen von Bauchwasser hinzu. Auf keinen Fallen dürfen Sie solche Warnsignale aus Ihrem Bauch missachten.

Durch eine Ultraschalluntersuchung von Innen (Endosonographie) kann die Ursache sehr schnell erkannt werden. Mittels einer Gallengangs- bzw. Bauchspeicheldrüsenspiegelung (ERCP) kann dann die Therapie endoskopisch erfolgen:

Es können z.B. Gallensteine mit verschiedenen Werkzeugen entfernt und ggf. auch ein Röhrchen (Stent) eingelegt werden, um den „Abfluss wieder frei“ zu machen.

Zysten an der Bauchspeicheldrüse und Veränderungen des Bauchspeicheldrüsenganges können entlastet oder überbrückt werden, und zwar nach innen in die Darmhöhle, ohne dass Patienten von einem Schlauch durch die Bauchdecke und einem Drainagebeutel belästigt werden. Operationen können so häufig vermieden werden!

7.

Diagnose und Therapie

In der Hauptabteilung für Innere Medizin und Gastroenterologie der Klinik Hallerwiese in Nürnberg bieten wir sämtliche Untersuchungen an, mit denen Verdauungsbeschwerden oder Entzündungen in Magen, Darm, Leber oder Galle abgeklärt werden können.

Sei es hochauflösende Darmspiegelung oder Magenspiegelung, Gallenspiegelung usw., Ultraschall von außen und von innen, Atemtests auf Lebensmittelunverträglichkeit, Stuhluntersuchung, Transportmessung in der Speiseröhre und im Darm.

Wichtig ist uns eine ganzheitliche Behandlung des Patienten. Wir sehen immer den ganzen Menschen und nicht nur einzelne Symptome. Dieser Ansatz ist vor allem bei chronischen Erkrankungen, wie dem Reizdarm, entscheidend.

Bei ursächlichen Entleerungsstörungen im Enddarm und Afterbereich kann Ihnen unsere Abteilung für Viszeralchirurgie der Klinik Hallerwiese in Nürnberg weiterhelfen.

8.

Notfall und Termine

Bei akuten Beschwerden können Sie sich gerne jederzeit in unserer Notfallambulanz vorstellen.

Alternativ ist eine geplante stationäre Aufnahme nach Einweisung durch Ihren Hausarzt möglich.
Alle Termine - auch für die ambulante Darmspiegelung - können über das Sekretariat der Hauptabteilung Innere Medizin der Klinik Hallerwiese, Nürnberg ausgemacht werden.

Hauptabteilung Innere Medizin