Sie sind hier Klinik HallerwieseGeburtshilfe & Pränatalmedizin

Wie kam der Kaiserschnitt zu seinem Namen?

Fast jedes dritte Kind, das in Deutschland das Licht der Welt erblickt, kommt per Kaiserschnitt auf die Welt. Dass diese Art der Geburt auf den römischen Feldherrn Cäsar zurückzuführen ist, hält sich als hartnäckiger Mythos. Auch wenn es sich von Historikern relativ einfach widerlegen lässt. Aber wie kam es zu dieser Legende?

Schnitt + Cäsar = Kaiserschnitt

Der römische Gelehrte Plinius der Ältere schrieb in seinem Buch „Naturalis Historiae“, dass der spätere Feldherr und Herrscher Roms deshalb Cäsar hieß, weil er bei seiner Geburt aus dem Bauch seiner Mutter geschnitten worden sei. Und aus dem Wort „caesar“ leitete sich später das deutsche Wort „Kaiser“ ab. Also: Schnitt + Cäsar = Kaiserschnitt.

Die Schnittgeburt, wie der Kaiserschnitt noch genannt wird, war aber schon gut 500 Jahre vor Cäsars Geburt bekannt. Cäsar und seine Mutter waren demnach keine Pioniere in der Medizingeschichte. Vor allem, weil die Durchführung einer Schnittgeburt, schon zur damaligen Zeit streng gesetzlich geregelt: Nach römischen Recht durfte eine Schnittentbindung nur an einer verstorbenen Frau vorgenommen werden, um das Kind zu retten oder die beiden getrennt voneinander zu bestatten. Cäsars Mutter erfreute sich aber auch noch viele Jahre nach der Geburt ihres Kindes bester Gesundheit.

Oder doch aus dem Mittelalter?

Wahrscheinlicher ist es, dass der Begriff des Kaiserschnitts im Mittelalter geprägt worden ist und auf das lateinische Verb „caedere“ zurückgeht, das schneiden, aufschneiden oder herausschneiden bedeutet. Kinder, die auf diese Weise das Licht der Welt erblickten, hießen deshalb auch „caesones“, also Schnittlinge. Den wahren Ursprung des Begriffs „Kaiserschnitt“ kennen wir heute aber immer noch nicht.

Vortrag am 9. Mai 2018, 19 Uhr

Wer sich über die medizinischen Notwendigkeiten für die Durchführung eines Kaiserschnitts informieren und wissen möchte, welchen Einfluss ein Kaiserschnitt auf die mütterliche und kindliche Entwicklung hat, dem empfehlen wir den Vortrag von Prof. Dr. Franz Kainer, Chefarzt der Geburtshilfe an der Klinik Hallerwiese/Cnopfschen Kinderklinik. Er spricht am Mittwoch, 9. Mai 2018, 19 Uhr, im Großen Festsaal der Klinik Hallerwiese/Cnopfschen Kinderklinik.