Seltene Hernien, parastomale Hernie, Zwerchfellhernie

Oft werden Bauchschmerzen oder Schwellungen an Köperstellen wahrgenommen, an denen eigentlich kein Bruch zu erwarten wäre.

Schlüssel zur korrekten Diagnose und Behandlung ist dabei das „Darandenken“: hier ist natürlich in erster Linie der „Hausarzt“ gefordert, auch einmal bei bestimmten Beschwerden eine der selteneren Hernienformen in Betracht zu ziehen und zur genaueren Verifizierung sowie Beratung uns den Patienten in die Sprechstunde zu schicken.

Diese seltenen Bauchwandhernien gibt es:

Neben den Schwachstellen an der vorderen Bauchdecke – Nabel- und Leistenregionen, Mittellinie (linea alba) und Narbengebiete nach Voroperationen – gibt es noch zahlreiche andere Bereiche, in denen Hernien entstehen können. Dabei handelt es sich allerdings um Raritäten, z.B.: seitlich an der Bauchwand (Spieghel’sche Hernie), am seitlichen unteren Rücken (Bleichner-Hernie) und im Beckenbereich (z. B.: Obturator-Hernie, Hernia ischiadica, Hernia perinealis).

Eine spezielle Form der Narbenhernie ist die parastomale Hernie, also die Bruchbildung im Bereich eines künstlichen Darmausgangs (Stoma). Hier drängt sich i.d.R. Dünndarm durch die für den künstlichen Darmausgang geschaffene Lücke in der Bauchwand nach außen unter die Haut und wird als Schwellung um den künstlichen Ausgang sichtbar. Diese Brüche erfordern eine ganz besondere chirurgische Expertise, aus einer Palette an möglichen OP-Varianten die geeignetste auszuwählen und korrekt anzuwenden.

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Eine weitere Herniensonderform stellen Zwerchfellhernien (Zwerchfellbrüche) dar.

Bis auf sog. Hiatushernien, bei denen es sich um Bruchbildungen am Speiseröhrendurchtritt durch das Zwerchfell handelt, sind auch diese Hernien sehr selten.

Hiatushernien allerdings sind relativ häufig und verursachen typischerweise oft krankhaftes Sodbrennen.

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