Was sind Bauchwandhernien? Wie entstehen sie?
Unter einem Bauchwandbruch – lateinisch “Hernie” – versteht man eine krankhafte Lücke in der Bauchwand. Durch diese Bruchpforte drängt sich von innen nach außen der sog. Bruchinhalt, meist Fettgewebe und Darmanteile.
Ein Sonderfall sind Brüche am Zwerchfell, der muskulären Barriere zwischen der Bauch- und der Brusthöhle. Am häufigsten befindet sich hierbei die Bruchlücke am Durchtritt der Speiseröhre. Diese “Hiatushernien” führen zu krankhaftem Sodbrennen.
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Hernien können an bestimmten Schwachstellen der Bauchdecke – meist am Nabel und in den Leisten – angeboren sein und müssen dann bereits im Säuglings- und Kindesalter behandelt werden.
Meist jedoch entstehen Hernien erst im Laufe des Lebens. Denn unser Bindegewebe in der Bauchdecke muss echte Schwerarbeit leisten: Beim Heben, beim Pressen und Husten aber auch im normalen Alltag. Hierbei können insbesondere im jungen Erwachsenenalter bei zu großen Belastungen einerseits oder aber in höherem Lebensalter mit nachlassender Bindegewebsfestigkeit andererseits Brüche entstehen.
Begünstigend ist sicherlich eine wissenschaftlich noch nicht abschließend erforschte, ererbte Veranlagung zur Bindegewebsschwäche (Kollagenbildungsstörung). Eine echte Therapie hierfür gibt es leider nicht.
Andererseits begünstigen viele weitere Faktoren die Bruchentstehung, welche einerseits zu einer Gewebeschwächung (Diabetes mellitus, Rauchen) und andererseits zu einer Druckerhöhung im Bauchraum führen, wie chronische Bronchitis (Husten), chronische Verstopfung, erschwertes Wasserlassen (Prostatavergrößerung), Fettleibigkeit sowie Schwangerschaften.
Ein Sonderfall sind Narbenbrüche mit Hernienbildung im Bereich einer nicht genügend stabil ausgeheilten Bauchdeckennarbe nach Operationen im Bauchraum.