Grundsteinlegung für den Neubau der Cnopfschen Kinderklinik
Nürnberg, 18. Oktober 2023 - Die Cnopfsche Kinderklinik schreibt mit einem Neubau in St. Johannis ihre mehr als 150-jährige Geschichte fort. Die ersten Mauern des Untergeschosses stehen bereits, der Bau des rund 90 Millionen Euro teuren Gebäudes schreitet voran.
Türme aus bunten Bausteinen schmücken die Klinik-Kapelle bei der Grundsteinlegung. „Gute Besserung“ steht auf manchen geschrieben, viele sind mit Mustern verziert. Michael Kilb, Vorstand Gesundheit, erzählt, dass Kinder und Seniorinnen und Senioren aus verschiedenen Diakoneo-Einrichtungen die Bausteine für die Cnopfsche Kinderklinik verschönert haben. Für die Kindermedizin ziehen alle an einem Strang, trotz Herausforderungen – das wird an diesem Tag deutlich.
Die kleinen Patientinnen und Patientinnen werden nach aktueller Planung 2026 in den Neubau ziehen können. Das Bauprojekt schreitet gut voran, obwohl „die Welt noch eine andere war“ als Diakoneo das Bauprojekt plante, sagt Dr. Mathias Hartmann, Vorstandsvorsitzender von Diakoneo, in Hinblick auf die heutigen Rahmenbedingungen im Gesundheitswesen und in der Baubranche. „Das macht uns Not, denn auch die Auszahlung der Fördermittel durch den Freistaat Bayern ist ins Stocken geraten.“ Von den zugesagten 7.4 Millionen Euro für das Jahr 2023 ist bislang nur die Hälfte bei Diakoneo angekommen.
Dr. Winfried Brechmann, Amtschef im Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit und Pflege, fordert vom Bund mehr finanzielle Unterstützung für Krankenhäuser. Der Freistaat Bayern fördert den Neubau insgesamt mit 50 Millionen Euro. Für Brechmann ist das „gut angelegtes Geld“ in ein „Vorzeigeprojekt“. Dass Diakoneo in die Zukunft der Kindermedizin investiert, ist unter den aktuellen Umständen auch für Prof. Dr. Julia Lehner, 2. Bürgermeisterin Nürnberg, „nicht hoch genug anzurechnen.“
Prof. Dr. Michael Schroth, Ärztlicher Direktor der Cnopfschen Kinderklinik, betont mit einem Zitat aus dem „Kleinen Prinzen“ und seinen täglichen Erfahrungen von Eltern, die oft nicht mal mehr einen Fiebersaft in der Apotheke bekommen, dass alle Anstrengungen unternommen werden müssen, um Kindern eine gute Gesundheitsversorgung anbieten zu können. Die Entscheidung für den Neubau war für ihn deshalb ein „Glücksmoment“.
Feierliche und doch entschlossene Töne schlägt auch das Streichquartett des Staatstheaters Nürnberg an, das den Festakt begleitet, als es zum Beispiel „Einzug der Gladiatoren“ aus dem Film „Die glorreichen Sieben“ spielt.
Zeitkapsel mit Grüßen von Kindern
Neben den Kindern, die für die Cnopfsche Kinderklinik symbolisch Bausteine bemalt haben, gestalten auch zwei die feierliche Zeremonie mit: Die neunjährige Emma Kranzfelder liest die Urkunde vor, die gemeinsam mit zeittypischen Gegenständen, wie der Tageszeitung und Münzen, in die Zeitkapsel gelegt wird und unterstütz die Erwachsenen beim Hammerschlag.
Der vierzehnjährige Maximilian Keßler legt sein Bild, das beim Malwettbewerb ausgelost wurde, gemeinsam mit zwei weiteren Gewinnern in die Zeitkapsel. Auf die Frage „Wie stellst du dir das Kinderkrankenhaus der Zukunft vor?“ zeichnete er ein großes, helles Patientenzimmer, indem eine Drohne einem Kind Medikamente hereinfliegt.
Familienfreundliche Räume
Auch wenn es 2026 vielleicht noch keine Drohnen im Krankenhaus geben wird, so werden die Räume – bei annähernd gleichbleibender Bettenzahl (145), doch deutlich kinder- und familienfreundlicher: Mit einer zusätzlichen Fläche von 4.000 Quadratmetern werden im Neubau zum Beispiel die Patientenzimmer größer, um auch genügend Platz für Elternbetten zu bieten. Außerdem wird in den neuen Behandlungszimmern die Medizintechnik so verbaut, dass sie nicht sofort ins Auge springt und Kindern keine Angst macht. Das Herzstück des neuen OP-Trakts wird der Einschlaf- und Aufwachraum für Kinder, der an der Cnopfschen Kinderklinik schon seit mehr als zehn Jahren etabliert ist und dafür sorgt, dass Kinder und Eltern bis zur OP zusammenbleiben können.
Sechs Stockwerke für medizinische Weiterentwicklung
Der neue OP-Trakt wird im 1. Untergeschoss seinen Platz finden, die Zentralsterilisation und die Technik beziehen das 2. Untergeschoss. Im Erdgeschoss gelangen die Patientinnen und Patienten künftig über einen Haupteingang und zwei Eingänge für infektiöse Patienten in den Neubau und zur Zentralen Notaufnahme. Von der St. Johannis-Mühlgasse wird außerdem eine Zufahrtsstraße für Rettungswagen zum neuen Gebäude führen. In das 1. Obergeschoss kommt die Intensivmedizin und die Intensivüberwachungspflege für Kinder und Erwachsene und in das 2. und 3. Obergeschoss zwei Kinderstationen. Das 4. Obergeschoss ist für die Technikzentrale vorgesehen.