Fußerkrankungen

Klumpfuß

Ein Klumpfuß ist die häufigste Extremitätenfehlbildung. Sie ist eine angeborene oder bei neurologischen Erkrankungen sich entwickelnde Fehlstellung des Fußes. Angeboren kann sie ein- oder beidseitig auftreten. Sie kann in Familien gehäuft vorkommen. Unbehandelt bleibt der Fuß in einer massiven Fehlstellung (einwärts gedreht im Spitzfuß). Dies führt im Laufalter dazu, dass die Fußsohle nicht aufgesetzt werden kann, sondern das Kind über den Fußaußenrand läuft.

Diagnostik und Therapie:

Schon während der Schwangerschaft lassen sich mittels Ultraschalluntersuchung Fehlbildungen, wie z. B. ein Klumpfuß am Baby erkennen. Dies ist auch beim erblich bedingten Klumpfuß möglich.
Bei Vorliegen einer Verdachtsdiagnose beraten wir die werdenden Eltern ausführlich und berichten über die exzellenten Behandlungsmöglichkeiten und Therapieerfolge (Behandlung nach der Ponseti Methode ). Erst nach Geburt des Kindes lässt sich die Diagnose Klumpfuß sicher von anderen Differentialdiagnosen wie Klumpfußhaltung oder Sichelfuß abgrenzen und mittels Score in einen Schweregrad einteilen.

Liegt ein Klumpfuß vor, starten wir zügig mit einer Gipsredressionstherapie nach Ponseti. Diese bewährt sich bereits seit Jahrzehnten und benötigt neben den Gipsen eine minimalinvasive Verlängerung der Achillessehne mit anschließender Versorgung des Fußes in einer Abduktionsschiene. Weitere Informationen finden Sie in unserem Flyer: hier klicken

Bei konsequenter Therapie zeigt sich eine annähernd normale Entwicklung der Füße. Die Kinder sind in der Lage, problemlos am Alltagsleben teilzunehmen. Zeigen sich im Verlauf des Wachstums Rezidive, d.h. der Klumpfuß will „wieder kommen“, ist zunächst intensive Krankengymnastik empfehlenswert. Ist das Fortschreiten nicht aufzuhalten, kann zunächst eine erneute Gipsredression Erfolge bringen oder auch das Wiederverwenden von Orthesen. Bei schweren Rezidiven muss der Fuß gegebenenfalls operativ korrigiert werden.

 

Knick-Senkfuß

Nach dem Laufbeginn zeigt sich bei vielen Kleinkindern ein Knicksenkfuß, der noch keinen Krankheitswert hat (physiologischer Knicksenkfuß). In den folgenden Lebensjahren richtet sich das Fußgewölbe zunehmend auf. Bleibt diese Entwicklung bis zum 10. Lebensjahr aus, fallen die Kinder meist durch ein schlappendes Gangbild, innenseitig abgetragene Schuhe und gelegentlich Schmerzen auf.

Diagnostik und Therapie:

Wenn Patient*innen in unserer Ambulanz vorgestellt werden, untersuchen wir klinisch das Ausmaß der Fehlstellung sowie die Verkürzung der Sehnen und Muskulatur im Bereich der Beine. Bei einem auffälligen Befund erstellen wir zusätzlich eine Röntgenaufnahme der Füße in drei Ebenen zur genauen Winkelbestimmung sowie zum Ausschluss von Knochenbrücken im Bereich der Füße, die auch Ursache eines Knick-Senkfuß sein können.

Bei noch jungem Alter und geringem Ausmaß empfehlen wir physiotherapeutische Übungen zur Dehnung der Achillessehne sowie Kräftigung der kurzen Fußmuskulatur. Zeigt sich ein ausgeprägter Befund sowie Schmerzen im Bereich der Füße, erwägen wir eine operative Therapie mittels Arthrorise. Weitere Informationen finden Sie auch in unserem Flyer: hier klicken

Sollten sich im Röntgen Knochenbrücken oder im MRT bindegewebige/knorpelige Verbindungen der einzelnen Fußknochen des Rückfußes zeigen, müssen diese operativ gelöst werden.
Im Anschluss an die Operation empfehlen wir die Durchführung von Physiotherapie zuhause angeleitet und in Eigenregie, um die Aufrichtung des Fußes zu unterstützen und das Gangbild zu verbessern.