Sprechstunde Pränataldiagnostik
Ersttrimester-Screening (Früher Organultraschall mit Präeklampsie Screening)
Das Ersttrimester-Screening wird in der Regel zwischen 11+0 (idealerweise ab 12+5) und 13+6 Schwangerschaftswoche durchgeführt.
Diese erste wichtige Ultraschall-Spezialuntersuchung besteht aus bis zu vier großen Bestandteilen:
Früher Organultraschall
Ähnlich wie bei der Feindiagnostik in der 22. Schwangerschaftswoche ist es möglich, durch die direkte Beurteilung der Organe mit Ultraschall auch schon in den frühen Schwangerschaftswochen über die Hälfte der erkennbaren Fehlbildungen zu erkennen bzw. auszuschließen.
Manche Fehlbildungen lassen sich zu diesem frühen Zeitpunkt noch nicht ausschließen. So können beispielsweise Veränderungen im Bereich der Gehirnentwicklung oder der Wirbelsäule noch nicht sicher erkannt werden.
Weiterhin kann das Schwangerschaftsalter besonders gut zu diesem Zeitpunkt genau bestimmt werden. Bei Mehrlingsschwangerschaften hat sich der frühe, differenzierte Ultraschall als zuverlässige Methode für die Beurteilung der Plazenta-Verhältnisse bewährt, da diese im weiteren Verlauf der Schwangerschaft oft nur noch eingeschränkt möglich ist. Für eine kompetente Betreuung der Schwangerschaft ist diese Beurteilung jedoch sehr wichtig.- Nackentransparenzmessung
Aus dem Alter der Mutter, der Größe des Kindes (gemessen an Scheitel-Steiß-Länge) und der Größe der Nackentransparenz, gegebenenfalls in Kombination mit anderen Parametern, berechnet eine spezielle Software Ihr persönliches Risikoprofil.
Unsere Praxis wurde nach den Richtlinien der Fetal Medicine Foundation (FMF) zertifiziert und unterliegt deren jährlichen strengen Prüfkriterien.
Weiterhin besteht die Möglichkeit einer zusätzlichen Untersuchung des mütterlichen Blutes auf fetale DNA (NIPT) zur weiteren Erhöhung der diagnostischen Sicherheit nach entsprechender Beratung
Bei Auffälligkeiten kann eine invasive Diagnostik (Plazenta- oder auch Fruchtwasserpunktion) zur weiteren Abklärung erfolgen. - Präeklampsie Screenig
Bei dieser Untersuchung wird unter Berücksichtigung von Risikofaktoren in der Eigen- und Familiengeschichte, des mütterlichen Blutdrucks und weiterer Parameter eine Risikoabschätzung hinsichtlich der Entwicklung einer Präeklampsie (‚Schwangerschaftsvergiftung‘) und einer Plazentafunktionsstörung (kindliche Wachstumsstörung) durchgeführt. Bei erhöhtem Risiko können vorbeugende Maßnahmen mit dem Ziel eines verbesserten Schwangerschaftsverlaufs ergriffen werden.
Differenzierter Organultraschall, Fehlbildungsausschluss („Feindiagnostik“ 20 -22 SSW)
Die Fehlbildungsdiagnostik (Fein-Ultraschalluntersuchung) geht über die Inhalte des „Organscreenings“ nach den Mutterschaftsrichtlinien (erweiterter Basis-Ultraschall, Screening IIB) hinaus.
Im Rahmen dieser weiterführenden hochauflösenden Ultraschalluntersuchung, der speziellen Fehlbildungsdiagnostik, die üblicherweise rund um die 22. Schwangerschaftswoche durchgeführt wird, werden neben dem Wachstum des Kindes die Organe wie unter anderem Gehirn, Herz, Lungen, Zwerchfell, Nieren, Magen und Darm beurteilt. Weiterhin wird die Intaktheit der Wirbelsäule und der Bauchwand überprüft. Das Gesicht und die Extremitäten werden ebenfalls dargestellt. Im Rahmen der differenzierten Ultraschalluntersuchung werden ebenfalls Gebärmutter, Plazenta, Nabelschnur und Fruchtwassermenge beurteilt.
Darüber hinaus werden Dopplersonographie, fetale Echokardiographie und ggf. 3D-Sonographie (abhängig von den Untersuchungsbedingungen) durchgeführt. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass selbst ein so ausführlicher Ultraschall niemals alle körperlichen oder genetischen Erkrankungen ausschließen kann.
Das vorgeburtliche Wissen angeborener Veränderungen kann für den weiteren Schwangerschaftsverlauf, die Geburt und das Neugeborene oftmals von großer Bedeutung sein. Sollte sich in dieser Untersuchung der Verdacht auf Besonderheiten ergeben, so besprechen wir gemeinsam mit Ihnen die Möglichkeiten der weiteren Diagnostik und koordinieren für Sie die weiteren Termine.
Alle unsere Untersucher sind auch an der Klinik Hallerwiese/Cnopfschen Kinderklinik tätig und besitzen die Qualifikation „DEGUM Stufe II“ und Qualifikation „Spezielle Geburtshilfe und Perinatologie“.
In erster Linie entscheidet ihr Frauenarzt/-in ob ein Überweisungsgrund für eine Ultraschall-Feindiagnostik vorliegt. Natürlich können Sie eine Ultraschall-Feindiagnostik auch als Selbstzahler in Anspruch nehmen. Ggf. mit Nicht-invasiver pränatale Testung aus mütterlichem Blut (NIPT)