Spezielle Kinder-Notarzteinsatzfahrzeuge gibt es nur wenige in Bayern. Eines davon ist in Nürnberg an der Klinik Hallerwiese/Cnopfschen Kinderklinik stationiert und soll in naher Zukunft durch ein neues Fahrzeug ersetzt werden. Der Gewerbeverein Rednitzhembach unterstützt die Anschaffung mit einer Spende in Höhe von 1.750 Euro.
Ein bis zweimal pro Woche rückt der Kinder-Notarzt der Klinik Hallerwiese/Cnopfschen Kinderklinik in Nürnberg aus. Dann kämpft ein Säugling oder Kleinkind mit einem akuten Krampfanfall, hohem Fieber oder Atemstillstand – jetzt ist jede Sekunde gefragt.
„Alle Rettungswagen sind so ausgestattet, dass Patienten jeden Alters versorgt werden können“, erklärt Prof. Michael Schroth, Chefarzt der Neonatologie und Kinder-Intensivmedizin an der Klinik Hallerwiese/Cnopfschen Kinderklinik in Nürnberg und regelmäßig als Notarzt im Einsatz. „Aber ein Säugling oder Kleinkind ist aufgrund seines Körperbaus nicht mit einem Erwachsenen zu vergleichen und benötigt oft ganz anderes medizinisches Gerät. Hinzu kommt, dass zwar jeder Notarzt für die Versorgung eines Babys ausgebildet ist, in der Praxis aber die Hemmschwelle und die Angst, einen Fehler zu machen, oftmals groß sind.“ In dieser Situation werden dann die Kinder-Notärzte mit ihrem speziell ausgestatteten Kinder-Notarzteinsatzfahrzeug (NEF) gerufen, um den Kollegen vor Ort zur Seite stehen.
Einsätze werden nicht refinanziert
In ganz Mittelfranken sind Prof. Schroth und vier weitere Kinder-Intensivmediziner der Klinik Hallerwiese/Cnopfschen Kinderklinik bei Notfällen unterwegs. Und das ehrenamtlich. Denn offiziell ist eine spezielle Versorgung von Säuglingen und Kleinkindern nicht vorgesehen. „Wir können unsere Einsätze nicht gegenüber den Kostenträgern abrechnen und müssen diese ehrenamtlich aus dem normalen Klinikalltag heraus stemmen“, sagt Notarzt Schroth. Gleiches gilt auch für das spezielle Kinder-NEF, welches das Notarztteam der Klinik Hallerwiese/Cnopfschen Kinderklinik vor einigen Jahren erworben hat. Auch dieses Fahrzeug musste aus Eigenmitteln und Spenden finanziert werden.
Neues Kinder-NEF dringend notwendig
Nach mehreren 1.000 Einsatzstunden steht der bisherige Kinder-Notarztwagen nun kurz vor der Ausmusterung. Das dringend benötigte neue Fahrzeug, das rund 40.000 Euro kosten wird, muss wieder über Spenden und freiwillige Zuschüsse finanziert werden. Umso mehr freut sich Prof. Michael Schroth über die Spende des Gewerbevereins Rednitzhembach. Mit dem Betrag in Höhe von 1.750 Euro unterstützen die Gewerbetreibenden aus der Gemeinde im Landkreis Roth den Kauf des neuen Kinder-NEFs.
Bei der symbolischen Scheckübergabe informierten sich Petra Eckstein, Matthias Horn und Hans Gärtner im Gespräch mit Chefarzt Schroth über die Wichtigkeit eines speziellen Kinder-Notarztwagens. „Wir freuen uns, mit unserer Spende einen kleinen Beitrag für so ein wichtiges Projekt leisten zu können“, sagt Gewerbevereins-Vorsitzende Petra Eckstein. Der Geldbetrag kam aus den Erlösen des traditionellen Neujahrsempfangs des Gewerbevereins Rednitzhembach sowie mehreren Einzelspenden von Vereinsmitgliedern zusammen.