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01.06.2017

Große Dankbarkeit für jeden eigenen Schritt

Auf Visite bei einem ausgesprochen geduldigen Patienten: Chefärztin Dr. Annemarie Schraml (links) und Oberärztin Dr. Kerstin Remmel (rechts) der Kinderorthopädie an der Cnopf’schen Kinderklinik am Bett des neunjährigen Lorik und seiner Mutter. Um die Behandlungskosten decken zu können, ist die Familie aus dem Kosovo auf Spendenhilfe angewiesen.

Ihm drohte ein Leben im Rollstuhl: Der neunjährige Lorik aus dem Kosovo leidet an einem angeborenen offenen Rücken. Dank mehrerer Operationen in der Cnopf’schen Kinderklinik kann er mithilfe von orthopädischen Beinschienen wieder selbstständig laufen. Die Behandlung des Jungen erfolgt auf Spendenbasis.

Mit großen Augen verfolgt Lorik, was rund um sein Bett geschieht. Sein Becken und auch das rechte Bein stecken in einer starren Gipskorsage. Sechs Wochen lang wird der Neunjährige den Gips tragen müssen. Aufstehen und laufen darf er damit nicht. Die Operation an der rechten Hüfte ist die vorläufig letzte in einer langen Reihe an Operationen, denen sich der Junge aus dem Kosovo an der Cnopf’schen Kinderklinik unterziehen musste.

Lorik leidet an einem offenen Rücken - Spina bifida wie die Mediziner sagen. Dabei handelt es sich um eine angeborene Fehlbildung der Wirbelsäule und des Rückenmarks. „Bei betroffenen Kindern hat sich während ihrer embryonalen Entwicklung im Mutterleib die Wirbelsäule nicht ganz geschlossen“, erklärt Dr. Kerstin Remmel, Oberärztin der Abteilung für Kinderorthopädie an der Cnopf’schen Kinderklinik. „Das heißt: Nerven und Rückenmarksanteile, die sonst im Wirbelkanal verlaufen, wölben sich nach außen und sind in ihrer Funktion gestört. Es kommt zu Lähmungserscheinungen in verschiedenen Körperregionen.“ So auch bei Lorik. Er leidet unter Lähmungen in den Beinen und Füßen, was zu einer beidseitigen Bildung von Klumpfüßen geführt hat. Außerdem hat er einen Wasserkopf, da die Rückenmarksflüssigkeit nicht mehr ungehindert fließen kann und sich im Gehirn staut. Auch seine Blasen- und Darmentleerung funktionieren nicht richtig. „Bliebe Lorik unbehandelt, wäre er sein Leben lang auf einen Rollstuhl angewiesen“, so Oberärztin Remmel.

Hilferuf an die Cnopf’sche Kinderklinik
Da in Loriks Heimat Kosovo eine Behandlung nicht möglich war, wandte sich sein in Deutschland lebender Onkel an die Cnopf’sche Kinderklinik. Das war im Jahr 2013. Seitdem folgten für Lorik mehrere Aufenthalte in der Nürnberger Klinik: In mehreren Operationen wurden ihm ein künstlicher Blasenausgang gelegt, die beiden Klumpfüße operiert und das ausgerenkte linke Hüftgelenk wieder gerichtet. Außerdem bekam Lorik spezielle Beinschienen angepasst, sogenannte Oberschenkelorthesen, die das gesamte Bein umfassen. Sie stabilisieren Loriks Gehapparat und ermöglichen es ihm, sicher zu stehen und - mithilfe eines zusätzlichen Rollators – auch selbständig zu laufen.

Mittlerweile ist Lorik zum vierten Mal in der Cnopf’schen Kinderklinik. Eigentlich hätte er dieses Mal nur neue Orthesen bekommen sollen, da er aus seinen alten längst herausgewachsen war. Aber: „Bei der Eingangsuntersuchung haben wir festgestellt, dass inzwischen auch Loriks rechtes Hüftgelenk aus der Gelenkspfanne gesprungen war“, erläutert Kerstin Remmel. Die Konsequenz: eine erneute Operation und sechs Wochen Gips, bis sich das Hüftgelenk wieder stabilisiert hat. Erst dann können die Orthopäden die neuen Orthesen, die nur noch den Unterschenkel bedecken, anpassen.

Eigenanteil der Familie reicht nicht aus
Um die Kosten der erneuten Operation in der Cnopf’schen Kinderklinik zu stemmen, hat Loriks Familie in ihrer Heimat 16.000 Euro gesammelt. Das deckt aber nur etwa zwei Drittel der Behandlungskosten. Außerdem kommen noch die Kosten für die nur in Deutschland erhältlichen Blasenkatheter hinzu, die Lorik braucht. Er muss sich selbst regelmäßig die Blase entleeren, damit es zu keinem Nierenversagen kommt. Daher ist die Familie auf Spenden aus der Bevölkerung angewiesen. Dass der Neunjährige trotzdem in Nürnberg behandelt werden konnte, macht Loriks Mutter, die ihn begleitet hat, unheimlich dankbar. Und die Prognosen für Lorik sind gut: Er wird zwar sein Leben lang auf orthopädische Hilfsmittel angewiesen sein, aber mit deren Hilfe wird er auch wieder laufen können.

Spendenkonto der Cnopf’schen Kinderklinik
Wer Loriks Behandlung in der Cnopf’schen Kinderklinik, die zur Diakonie Neuendettelsau gehört, unterstützen möchte, kann den Betrag mit dem Verwendungszweck „Lorik K.“ auf folgendes Konto überweisen:
Diakonie Neuendettelsau
Evangelische Bank eG
IBAN DE81 5206 0410 0002 1111 10
BIC GENODEF1EK1