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08.08.2016

Feuerkinder: Fotoausstellung dokumentiert großes Engagement in Tansania

Sie brachten das Projekt Feuerkinder an den Start: Dr. Annemarie Schraml, Dr. Heinz Giering und Schwester Erika Depner (v.l.n.r.)

Rund 1.900 Patienten haben Dr. Annemarie Schraml, Chefärztin an der Cnopf’schen Kinderklinik der Diakonie Neuendettelsau, und Dr. Heinz Giering in den vergangenen 16 Jahren im Rahmen des Projekts Feuerkinder in Tansania operiert, dazu kommen noch einmal 6.500 ambulante Behandlungen. Eine Fotoausstellung in der Klinik Hallerwiese bietet aktuell nicht nur einen Einblick in das ehrenamtliche Engagement der Ärzte und ihrer Helfer, sondern zeigt auch die Schicksale auf, die sich hinter den nackten Zahlen verbergen.

Das Projekt war im Jahr 2000 als einmalige Aktion geplant, erinnert sich Dr. Anneliese Schraml bei der Eröffnung der Vernissage. Nachdem bis zur Abreise aber nicht alle Patienten behandelt werden konnten, zeichnete sich schnell ab, dass das Team wiederkommen würde.

Zu groß ist das Leid in Tansania. Wie in vielen Entwicklungsländern, in denen an offenen Feuerstellen gekocht wird, erleiden Kinder häufig Verbrennungen, die mangels medizinischer Versorgung zu Fehlstellungen führen. Davon leiteten Dr. Schraml und Dr. Gierig auch den Namen ihres Hilfsprojektes – Feuerkinder – ab.
Weitere Schwerpunkte bilden heute die Behandlung von Klumpfüßen und die Verkrümmung der Füße. Bei den Patienten handelt es sich längst nicht mehr nur um Kinder und Jugendliche. Die Fehlstellungen lassen sich per operativen Eingriff gut korrigieren. Die Armut und fehlende Infrastruktur verhindern jedoch eine effektive Versorgung.
Sämtliche für die Eingriffe und weitere Behandlung notwendigen Materialien und Medikamente werden in Deutschland beschafft und nach Tansania transportiert.   Doch das Projekt Feuerkinder sieht sich auch als Hilfe zur Selbsthilfe. Spendengelder werden genutzt, um einheimische Ärzte, Hebammen, Physiotherapeuten, Orthopädietechniker und Krankenschwestern auszubilden. Prinzipiell ist es ein Anliegen des Feuerkinder-Teams, die Spirale der Armut in Tansania zu durchbrechen.
Gesunde Arme und Beine sind dort elementare Voraussetzung, dass Kinder die Schule besuchen und später einen Beruf erlernen können. Rund 50 Fotografien dokumentieren in der Klinik Hallerwiese die Arbeit von Dr. Schraml, Dr. Giering und ihren Helfern. Dabei liegt der Fokus neben der Entwicklung des Projektes vor allem auf den Patienten.
Anschaulich werden typische Krankheitsbilder und die deutlichen Resultate einer erfolgreichen Behandlung aufgezeigt. Immer wieder blitzt bei einzelnen Motiven die Dankbarkeit der Menschen für die geleistete Hilfe durch.
Ein Dankeschön gab es bei der Vernissage auch von Dr. Schraml und Dr. Giering an die zahlreichen Spender und Helfer, ohne deren Engagement das Projekt nicht möglich wäre. Stellvertretend wurden Schwester Erika Depner und Dr. h.c. Karl-Heinz Neukamm, früherer Präsident des Diakonischen Werkes der Evangelischen Kirche in Deutschland, als Wegbegleiter der ersten Stunde genannt. Zudem verwiesen die beiden Projekt-Gründer auf den Fotokalender „Feuerkinder Tansania – Auf eigenen Füßen stehen“, mit dem sich die Besucher die beeindruckenden Bilder nach Hause holen können.

Info: Die Fotoausstellung läuft noch bis zum 31. August 2016 in der Klinik Hallerwiese (Kunstraum – Ebene 01). Öffnungszeiten sind von 08:00 bis 19:30 Uhr, der Eintritt ist frei.