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05.12.2017

Die Kindernotfallmedizin stärken

Von links: Dr. Sebastian Becker (1. Stellv. Vorsitzender), Dieter Debus (Pflegedienstleiter Kreisklinik Roth), Ralph Edelhäußer (1. Bürgermeister der Stadt Roth), Tanja Domider (Schriftführerin), Thorsten Prennig (Vorsitzender Herzpflaster e.V.), Prof. Dr. Michael Schroth (Chefarzt für Früh-,Neugeborenen- und Kinderintensivmedizin der Cnopf’schen Kinderklinik), Gerhard Ellinger (Schatzmeister), Dr. Ulrich Horn (Gynäkologe Kreisklinik Roth), Dr. Ronny Jung (Kinderarzt Kreisklinik Roth) und Siri Amler (2. Stellv. Vorsitzende).

Bayernweit gibt es nur wenige Notarzteinsatzfahrzeuge für Säuglinge und Kleinkinder: Beispielsweise in München und in Nürnberg. Um die Kindernotfallmedizin weiter zu stärken, überreichte der Verein Herzpflaster e.V. nun eine Spende von 10.000 Euro an Prof. Dr. Michael Schroth, der sich mit seinem Team der Cnopf’schen Kinderklinik ehrenamtlich um Kindernotfalleinsätze in der Region Nürnberg kümmert.

Hohes Fieber, Herzrhythmusstörungen oder Krampfanfälle: Gerade für Säuglinge können solche Symptome tödlich sein und erfordern ein schnelles Handeln. „Zwei Prozent der Notrufe betreffen Säuglinge. Das sind ein bis zwei Einsätze pro Woche“, erklärt Prof. Dr. Michael Schroth, Chefarzt an der Cnopf’schen Kinderklinik in Nürnberg. Der Rettungsdienst ist in Deutschland dabei so organisiert, dass jeder Mensch, egal ob jung oder alt, im Rettungswagen versorgt werden kann. Aufgrund ihres Körperbaus und des Herz-Kreislaufsystems, welches nicht dem Erwachsener zu vergleichen ist, benötigen Säuglinge und Kleinkinder oft ganz andere Medikamente und medizinische Geräte als Erwachsene. „Einsätze mit Säuglingen sind auch mit großen Emotionen verbunden“, weiß Prof. Dr. Schroth. Wenn Notärzte am Einsatzort ankommen, stehen sie deswegen oft vor einer Herausforderung. „Jeder Notarzt hat selbstverständlich in seiner Ausbildung gelernt, auch Säuglinge zu behandeln“, so Prof. Dr. Schroth.  „Wenn aber die letztmalige Behandlung eines Säuglings lange zurückliegt, sind die Hemmschwelle und die Angst davor, einen Fehler zu machen, oft groß. Und das ist völlig in Ordnung“, betont er. In solchen Situationen helfen die Kinder-Notärzte, die seit 2005 ehrenamtlich unter der Leitung von Prof. Dr. Michael Schroth ausgebildet werden. Sie können von anderen Notärzten zu einem Einsatzort hinzugezogen werden und unterstützend zur Seite stehen. „Wir sind im ganzen Einzugsgebiet Mittelfrankens unterwegs“, erklärte Prof. Dr. Schroth. Weil offiziell keine spezielle Versorgung für Säuglinge und Kleinkinder vorgesehen ist, können diese Einsätze nicht refinanziert werden. Der Einsatz der Kinder-Notärzte erfolgt somit aus dem normalen Klinikalltag heraus, ohne von den Kostenträgern finanziert zu sein. „Deswegen freuen wir uns umso mehr über die Spende von Herzpflaster e.V.“, betont Prof. Dr. Schroth.
Der Verein Herzpflaster e.V. fördert die Unterstützung von Kindern mit Herzerkrankungen. „Wir wollten mit unserer Spende etwas unterstützen, das der kompletten Region zu Gute kommt“, sagt Thorsten Prennig, 1. Vorstand Herzpflaster e.V., und erklärt, dass die Spende aus dem Erlös eines Benefiz-Musical-Theaters und durch Sponsoren zustande kam. Auch Ralph Edelhäußer, 1. Bürgermeister der Stadt Roth, bedankt sich im Namen der Region für die Spende des Vereins und für den ehrenamtlichen Einsatz, den die Kinder-Notärzte der Cnopf’schen Kinderklinik leisten.
„Dank der Spende kann das Leasing eines notwendigen neuen Kinder-Notarzteinsatzfahrzeugs nun für zwei Jahre garantiert werden“, freut sich Prof. Dr. Schroth und erklärt, dass die dadurch gesparten Kosten der weiteren Innenausstattung des Fahrzeugs und damit der Behandlung der Säuglinge und Kleinkinder zugutekommen soll.